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Hier sind einige Veröffentlichungen aus unserer Reihe "Laborwissen für Einsender (LfE)". Für gedruckte Exemplare, wenden Sie sich bitte an unseren Außendienst.

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Laborparameter | Abrechnung | Material

Bei der Erstdiagnose der Hypertonie sollte neben der glomerulären Filtrationsrate (GFR) auch die Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio (UACR) bestimmt werden. Das empfiehlt die neue Blutdruck-Leitlinie der European Society of Hypertension. Die „2023 ESH Guidelines for the Management of Arterial Hypertension“ fokussieren auf die Sekundärprävention Hypertonieassoziierter Folgeschäden wie etwa eine chronische Nierenerkrankung (CKD). Der Mikroalbuminurie-Test ermögliche erst eine „echte“ CKD-Früherkennung.


Mikroalbuminurie-Test einmal pro Jahr

Bei Hypertoniepatienten ohne Nierenschädigungen bei Erstdiagnose sollte die Untersuchungen alle drei Jahre wiederholt werden. Bei jenen, die bei der Erstdiagnose bereits hypertonieassoziierte Organschädigungen aufweisen, öfter. Die Leitlinie der Europäischen Hochdruckgesellschaft macht hierzu keine genauen Angaben. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie empfiehlt bei Hypertoniepatienten mit leichten Nierenschädigungen die jährliche Erhebung der eGFR und der Albumin-Kreatinin-Ratio.

Auch der Hausarzt ist gefragt

Bisher sei die Untersuchung der Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin nur vorgenommen worden, wenn die eGFR bereits eingeschränkt und die Nieren schon geschädigt waren. Eine erhöhte Albuminurie zeige aber schon frühzeitig und auch unabhängig von der eGFR einen Nierenschaden an und sei ein echter Früherkennungsmarker. Somit reicht es nicht aus, nur einen der Parameter zu bestimmen. Werden beide bestimmt, können geeignete Maßnahmen gezielter eingeleitet werden, hebt eine britischen Studie von 2021 hervor. Die Therapie einer beginnenden hypertonieassoziierten chronischen Nierenerkrankung könne in der Hausarztpraxis erfolgen. Oft sei allein die medikamentöse Blutdrucksenkung ausreichend, um das Fortschreiten der Nierenschädigung zu stoppen.

Bei Diabetes Typ 1 und 2

Die Leitlinien-Autoren der European Society of Hypertension verweisen unter anderem auf die ONTARGETStudie, die einen Zusammenhang zwischen Albuminurie und Gesamtmortalität, kardiovaskulären Ereignissen und chronischen Nierenerkrankungen bei Diabetikern und Nichtdiabetikern belegt. Patienten mit einem Rückgang der Albuminurie um 50 Prozent hatten eine geringere Mortalität, während ein Anstieg von Albumin im Urin um 100 Prozent unter anderem mit Nierenschädigungen und einer höheren Mortalität einherging. 

Patienten mit Typ-1-Diabetes sollten fünf Jahre nach Diagnosestellung jährlich auf Albuminurie getestet werden. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes entscheidet das individuelle Risikoprofil über die regelmäßige Bestimmung der Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin. Die DMP-Anforderungen-Richtlinie des G-BA nennt hier insbesondere Diabetesdauer, Alter, Retinopathie und weitere Begleiterkrankungen.

Albuminurie wird seltener bestimmt

Die Nationale Versorgungs-Leitlinie Typ-2-Diabetes empfiehlt dagegen ein jährliches Screening (eGFR und UACR), wenn eine Nephropathie bislang nicht nachgewiesen worden ist. Eine Befragung von Arztgruppen, die Typ-2-Diabetiker betreuen, ergab, dass die eGFR nahezu bei allen Patienten regelmäßig zur Bestimmung der Nierenfunktion genutzt wird, aber nur 75 Prozent der Diabetespatienten mindestens einmal pro Jahr auf eine Albuminurie untersucht werden.


LABORPARAMETER

Glomeruläre Filtrationsrate (GFR)

Aus dem gemessenen Serumkreatinin, den Angaben zu Alter und Geschlecht des Patienten wird gemäß der MDRD-Formel die glomeruläre Filtrationsrate errechnet. Diese Formel ist nur valide bei eingeschränkter Filtrationsleistung (< 60 ml/min). Alternativ kann die eGFR auch nach der CKD-EPI-Formel berechnet werden. Hierbei gelten keine Einschränkungen bei Filtrationsraten über 60 ml/min.

Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio (UACR)

Bei der Messung im 2. Morgenurin wird die Albuminmenge auf die Kreatininausscheidung (Urine Albumin Creatinin Ratio UACR) im Urin bezogen. Die damit erhaltenen Ergebnisse sind als gleichwertig gegenüber den im 24-Stunden-Urin gemessenen Werten zu betrachten. Markerprotein zur Diagnostik von Frühstadien glomerulärer Schädigungen. Die Ausscheidung ist erhöht bei Glomerulonephritis, bei diabetischer oder hypertensiver Nierenschädigung.


 ABRECHNUNG

EBM GÖA (1,15-fach)
Kreatinin 32067 - € 0,40 3585.H1 - € 2,68
Albumin (Urin) 32435 - € 3,13 3735 - € 10,05
Albumin in der LG 32135 - € 1,55

Das Albumin für UACR richtet sich danach, ob der Kunde in der LG ist oder nicht.


MATERIAL

  • 1 Serum-Röhrchen zur Bestimmung von GFR
  • 10 ml vom 2. Morgenurin ohne Zusätze (Gesamtmenge angeben) zur Bestimmung
    von UACR 

Vergleich dreier Methoden zum Nachweis von Albumin bzw. Protein im Urin:

1. Urinstatus mittels Teststreifen (verschiedene Hersteller):

  • Händischer Schnellteststreifen
  • Einfach in der Praxis durchzuführen
  • Unspezifisch, da Gesamteiweiß im Urin gemessen wird
  • Nachweisgrenze 150-300 mg/l
  • Nicht empfohlen bei gezielten Fragestellungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck

2. Micraltest (Roche)

  • Händischer Schnellteststreifen
  • Einfach in der Praxis durchzuführen
  • Spezifisch für Albumin
  • Semiquantitativer Test: Negativ, bis 20, bis 50, >100 mg/l
  • Nachweisgrenze 20 mg/l

3. Facharztlabor Albumin-Kreatinin Quotient im Urin

  • 2. Morgenurin
  • Muster 10
  • Spezifisch für Albumin
  • Quantitativer Test
  • Nachweisgrenze 3 mg/l = sensitivster Test
  • Bezug auf Kreatinin im Urin: keine Urinsammlung zwingend nötig, 2. Morgenurin sowie Diurese-Effekte mit Konzentrationsschwankungen ausgeglichen.

Mit freundlicher Unterstützung der Bioscientia Healthcare GmbH. 


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Laborparameter | Abrechnung | Material

Eine Anämie, auch als Blutarmut bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem die Hämoglobinkonzentration im Blut unter den alters- und geschlechtsspezifischen Referenzwerten liegt. Dies führt zu einer verminderten Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu den Geweben zu transportieren.


BASISDIAGNOSTIK

Basisuntersuchung bei der Diagnostik der Anämie ist das Blutbild, dessen Erythrozyten-Parameter bereits wertvolle Hinweise auf die Art der Anämie liefern.

Mikrozytär/hypochrom (MCV/MCH erniedrigt) bei Eisenmangel und -resorptionsstörung, chronischer Blutung und bei Thalassämie.
Normozytär/normochrom (MCV/MCH normal) bei Infekten, Neoplasmen, aplastischen Anämien und akuten Blutungen.
Makrozytär/hyperchrom (MCV/MCH erhöht) bei Vitamin B12- und/oder Folsäuremangel, viel häufiger durch toxische Reifungsstörung bei chronischem Alkoholismus.

Die Ermittlung der Retikulozytenzahl erlaubt die vorgenannten, sog. hyporegenerativen Formen von den hyperregenerativen Formen mit erhöhter Retikulozytenzahl abzugrenzen: Es sind dies die hämolytischen Anämien unterschiedlichster Genese sowie regenerative Anämien nach Blutungen.


LABORPARAMETER

  • Ferritin
  • Vitamin B12
  • Folsäure
  • Haptoglobin
  • Transferrin
  • Eisen
  • Hämoglobin-Elektrophorese

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Details zu Laborparametern


ABRECHNUNG

EBM GOA (1,15-fach)
Ferritin 32325 - € 3,50 3742 - € 16,76
Vit. B12 32373 - € 4,20 4140 - € 16,761
Folsäure 32372 - € 5,40 4140 - € 16,761
Haptoglobin 32441 - € 6,72 3747 - € 12,06
Transferrin 32106 - € 0,58 3575 - € 6,19
Eisen 32085 - € 0,25 3620 - € 2,68
Häma-Elektro.

32468 + 32120
€ 20,652

3691+ 3550
€ 42,232

1 - Wenn im Bereich GOÄ Vit. B12 und Folsäure parallel angefordert werden, wird nur die Folsäure berechnet.

2 - inkl. kl. BB


MATERIAL

  • 1 Serum-Röhrchen zur Bestimmung von Ferrtin, Vitamin B12, Folsäure, Transferrin und Eisen
  • 1 EDTA-Röhrchen zur Bestimmung von Haptoglobin und Hämoglobin

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Laborparameter | Abrechnung | Material

Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die primär die Gelenke betrifft und unbehandelt zu Gelenkzerstörungen, chronischen Schmerzen, Invalidität und einer reduzierten Lebenserwartung führen kann. Sie betrifft etwa 0,8–1,2 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland, wobei Frauen häufiger betroffen sind. Die Ursachen sind multifaktoriell und umfassen genetische Prädispositionen sowie erworbene Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht.

Eine frühzeitige Diagnose, basierend auf den EULAR/ACR-Kriterien (z. B. Serologie, Entzündungsparameter), und der rasche Beginn einer Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) innerhalb von drei Monaten nach Symptombeginn sind entscheidend.


BASISDIAGNOSTIK

Die Basisdiagnostik umfasst eine Kombination aus klinischer Untersuchung, spezifischen Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren.

Serologische Tests wie Rheumafaktor (RF) und Anti-citrullinierte Protein/Peptid-Antikörper (ACPA) sind zentrale Laborparameter, wobei ACPA eine hohe Spezifität und Sensitivität aufweist. Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) ergänzen die Diagnostik.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglichen die frühzeitige Erkennung entzündlicher und struktureller Veränderungen.


LABORPARAMETER

  • Anti-citrullinierte Peptid-Antikörper (ACPA)
  • Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
  • C-reaktives Protein (CRP)
  • Rheumafaktoren (RF)

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Details zu Laborparametern


ABRECHNUNG

EBM GOA (1,15-fach)
ACPA 32489 - €11,20 3877 - € 30,16
BSG 32042 - € 0,25 3711 - € 2,68
CRP 32460 - € 4,90 3741 - € 13,41
RF 32461 - € 4,20 3886 - € 12,06


MATERIAL

  • 1 Serum-Röhrchen zur Bestimmung von RF, ACPA und CRP
  • 1 EDTA-Röhrchen zur Bestimmung von BSG

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